Banner-Aktion: Chaotische Zustände durch Blockabfertigung und Pfingstreiseverkehr
Aktive Mitglieder des BÜRGERFORUM INNTAL veranstalteten Banner-Aktionen im Raum Brannenburg – Bad Feilnbach, um auf eine baldige politische Lösung der aktuellen Verkehrsprobleme zu drängen und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Nachfolgend die Pressemitteilung dazu:
Blockabfertigung und Pfingstreiseverkehr belasten die Orte von Bad Aibling bis Kiefersfelden extrem
Die Kombination Blockabfertigung und Pfingstreiseverkehr führte am Freitag 3.06. und Samstag 4.06. zu teils chaotischen Zuständen und unzumutbaren innerörtlichen Belastungen.
Das BÜRGERFORUM INNTAL sieht Möglichkeiten diesen Umwege- und Ausweichverkehr zu reduzieren und der Blockabfertigung durch Tirol die Rechtfertigungsgrundlage zu entziehen.
Erforderlich hierfür ist ein gemeinsames Vorgehen aller betroffenen Gemeinden und des Landkreises Rosenheim mit folgenden Zielsetzungen und Maßnahmen:
- die Abfahrt von den Autobahnen durch frequenzgesteuerte Ampeln an den neuralgischen Abfahrtspunkten deutlich zu erschweren
- die Durchfahrt für den Schwerlastverkehr, wo immer möglich, zu verbieten
- die Geschwindigkeit zu beschränken
- die von den Gemeinden Neubeuern, Nussdorf, Brannenburg und Flintsbach in Auftrag gegebenen Gutachten können erste Grundlagen hierfür schaffen
- darüber hinaus ist jedoch ein gemeinsames Vorgehen und ein Maßnahmen-Katalog für die gesamte Region notwendig.
- die politisch Verantwortlichen, angefangen in den Kommunen über Landkreis, Land Bayern unddie Bevölkerung müssen schnell erheblichen Druck aufbauen, damit die Verkehrspolitik auf Bundesebene in enger Kooperation und Abstimmung mit Österreich und Italien folgende Maßnahmen realisiert:
- die Einführung einer Korridormaut für LKW zwischen München und Verona
- die Abschaffung des Dieselsteuerprivilegs
- die Einführung eines vollautomatischen LKW-Dosiersystems im gesamten Brennerkorridor samt Zulaufstrecken
- den Ausbau und die bessere Anbindung der DB Güterterminals München-Riem und Regensburg
- die Realisierung einer Alpentransitbörse
Durch diese Maßnahmen könnten sofort mehr Güter auf die Schiene kommen! und damit gegenüber Tirol ein deutliches Signal gesetzt werden.
Die Bestandsstrecke (Rosenheim-Kufstein) ist aktuell durchschnittlich lediglich mit 160 Zügen ausgelastet. Die derzeitige Kapazität bei guter Betriebsqualität liegt bei 284 Zügen, mit ECTS Signaltechnik sind bis zu 392 Züge möglich. (Quelle: Vieregg&Rössler Gutachten; DB)
Das BÜRGERFORUM INNTAL fordert eine Verkehrspolitik, bei der an Stelle von unbegrenztem alpenquerenden Güter- und Personenverkehr der Schutz von Mensch und Natur im Vordergrund steht.
Unbegrenzte Mobilität von Menschen und Gütern wird mittel- und langfristig große Regionen im Alpenraum zerstören. Für eine „klima- und menschenorientierte“ Verkehrspolitik muss Verkehrsreduzierung einen zentralen Stellenwert erhalten.
Zur Mobilisierung und inhaltlichen Begründung hierzu wird das BÜRGERFORUM INNTAL im Juli eine Radldemo und im Herbst eine Info-Veranstaltung mit Mobilitäts-, Umwelt- und Naturschutzexperten veranstalten.